Macoun Konferenz 2015

Frankfurt, Haus der Jugend


Wenn die Tage kürzer werden ziehen die Vögel in den Süden. Auch viele Softwareentwickler begeben sich dann auf eine Reise. Ihr Ziel ist Frankfurt, denn es ist Macoun.

Deutschlands größte Konferenz für OS X und iOS-Entwicklung konnte dieses Jahr über 400 Teilnehmer verbuchen. Das sind eine Menge Leute und deshalb konnte es in den drei Sälen im Haus der Jugend gelegentlich eng werden. Bei einem Eintrittspreis von unter 80 Euro für das komplette Wochenende ist das wenig verwunderlich. Andere Veranstalter verlangen für ähnliche Konferenzen erheblich mehr Geld.

Trotz des geringen Preises muss sich die Macoun in der Organisation und technischen Ausstattung nicht hinter anderen Konferenzen verstecken. Was Chris Hauser und Thomas Biedorf seit mehreren Jahren leisten ist bemerkenswert. Sogar für das leibliche Wohl wird gesorgt. Was will man mehr?

Trotzdem hat die Macoun ihre Probleme: Die meisten Sprecher werden erfolgreiche Programmierer sein, Inhalte auf einer Bühne präsentieren können leider nicht alle. Die Qualität der Vorträge ist unterschiedlich und das ist tragisch. Leider weiss man im Voraus nie, was man bekommt. Gelegentlich fragt man sich im Anschluss, ob man die vergangene Stunde nicht hätte besser verbringen können. Andere Vorträge sind hingegen so spannend und informativ, dass sie doppelt so lang hätten sein müssen.
Warum die Macoun am Sontag außerdem erst um 11 Uhr begann, ist für mich ebenfalls ein Rätsel. Dass alle Entwickler nur zum Feiern nach Frankfurt kommen, will ich nicht glauben. Zwei zusätzliche Vorträge am Morgen wären ein echter Mehrwert und genug Themen gab es. Nach Aussagen der Veranstalter konnten über 20 Vorschläge nicht berücksichtig werden. Besonders für Teilnehmer, die eine weite Anreise hatten, wären zusätzliche Sessions ein großer Mehrwert. Die Umstellung auf die Winterzeit hätte zusätzlichen Spielraum gegeben, um gut auszuschlafen. Vielleicht hätten sogar die Sponsoren gerne Gelegenheit gehabt, ihre Produkte und Leistungen auf der Bühne zu präsentieren. Die ausgedehnten Mittagspausen wären dafür ideal.

Der traditionelle Kirschkuchen wurde gerne genommen, aber ein Highlight der Veranstaltung war dieses Jahr erneut, die Ausstellung des Digital Retro Park e.V. Neben Apple Macs aus den letzten 30 Jahren gab es einen voll funktionsfähigen NeTXcube zu bestaunen und zum Ausprobieren. Solch ein Gerät sieht man selten.

Ich gehe gerne zur Macoun, aber für mich ist es keine Veranstaltung, auf der ich viel Neues erfahren kann. Sie hat den Charme eines Familientreffens, bei dem man alte Bekannte trifft. Es wird gefeiert, viel getrunken und gegessen und nebenbei redet man ein wenig über Software.
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